Ich bereite gerade das Yoga-Schreibretreat vor, das ich in ein paar Wochen auf Rügen mit halten werde, und denke dabei viel über Talismane nach, über Schutzzauber, den wir uns selber schaffen können, und natürlich, wie so oft und besonders an diesen jahreszeitlichen Schnittstellen, über Übergänge. Auf Rügen möchte ich mit der Gruppe Talismane schreiben. Also einen „vermeintlich unheilabwendenden, glückbringenden kleinen Gegenstand“, nur eben in Worten und nicht unbedingt zum Anfassen. Ein intimer Zauberspruch, oder ein intentionsverankerndes Gedicht, vielleicht sogar ein Gebet. Und dieser Talisman darf uns dann Halt geben in dem kommenden Übergang zum Herbst, zur Dunkelheit, zur Kühle, legt uns die Wärme des Sommers immer wieder in die Handfläche. Ich denke gerade viel darüber nach, wie Integration in uns passiert, wie wir etwas aus einer Zeit in eine andere Zeit mitnehmen. Wie wir lernen, wie wir uns erinnern, wie sich zarte Erfahrungen wirklich ins uns verankern können, so tief, dass wir uns verändern, dass wir wachsen. Daher vermutlich auch mein Interesse an Talismanen, in Wort- oder Dingform: weil sie eine Ausrichtung geben können, weil sie mich an etwas erinnern können, das passiert ist, das real war, das ich nicht vergessen will. Gleichzeitig weiß ich eigentlich, dass diese Art von Integration meist unbewusst passiert, körperlich, fließend. Vor ein paar Tagen notierte ich im Kompost: das mit dem integrieren dieses sommers, der neuen unbekümmertheit, der neuen freude, ist vielleicht ein bisschen wie mit dem schmetterling schwimmen – das kann ich jetzt, zumindest ein bisschen, zumindest besser als zu beginn des jahres, ich habe hilfe dafür bekommen und habe es geübt und jetzt habe ich einen rhythmus und baue ein muskelgedächtnis auf. und ich werde das noch viel weiter verfeinern und verbessern, aber ich kann es eben auch schon in den grundzügen und das wird nicht mehr weggehen, und auch die freude daran nicht. Und ich erlaube mir gleichzeitig die Freude an den Talismanen, an den bewussten Verankerungen. Denke auch über Altare nach, nicht so sehr als Ort für Opfergaben, sondern als ein kleiner, bedeutsamer Ort in meinen Räumen, an dem ich Talismane und Balsame sammeln kann, Erinnerungen an vergangene und zukünftige Schmerzen und Freuden. Ein Altar ist eine eigene Form von Sprache, ein Gedicht in Dingen. Und immer mehr frage ich mich: Wie könnte auch eine Website einen Altar haben? Kann es einen Ort auf meiner Seite geben, der eine andere Bedeutung bekommt als die restlichen Seiten? Der eine eigene Art von Heiligkeit entwickeln darf? Auf dem ich Bilder, Videos, Lieder, Gedanken platziere, die mich an mich selber erinnern? Wäre das ein Ort, den ich anderen zeigen würde? Oder bliebe es eine versteckte Unterseite auf einer sonst öffentlich zugänglichen Seite? Und damit grüße ich dich in diesem anstehenden Übergang, in den großen und kleinen Bewegungen, in denen du dich sowieso befindest, und den großen und kleinen Ritualen und Routinen, mit denen du diese Bewegungen bewältigst und gestaltest. Bis später TERMINE Co-Working: 16. September Der Co-Working-Tag ist ein Tag zur Arbeit an und mit deiner Website in einer liebevollen digitalen Gemeinschaft, zum Einbauen von Altaren oder Einarbeiten von neuen Texten (oder oder oder), mit professioneller Unterstützung von Kathrin und mir zu Technik, Texten, Strategie und Gestaltung – plus motivierendem Austausch in einer kleinen Gruppe von anderen Selbständigen. Einzelberatungen: ab Ende September wieder Termine frei An einigen Stellen im Website-Erstellungsprozess kann es Sinn machen, passende Impulse, einen klaren Außenblick und einen weichen Raum zu bekommen, in dem du all die vielen umherwirbelnden Gedanken und Ideen sammeln und aussprechen kannst. Dafür biete ich drei verschiedene Arten von individueller Unterstützung an: einmalige, orientierende Mini-Beratungen, tiefergehende Website-als-Werkzeug-Beratungen und gemeinsame Textarbeit. Mini-Beratungen kann ich meist jederzeit anbieten, für die beiden anderen Beratungen gibt es ab Ende September wieder ein paar freie Plätze. Wir-sind-nicht-alleine-Telko: 25. September Eine kostenlose Austauschrunde per Zoom, bei der wir über die großen und kleinen Themen der Selbständigkeit sprechen und du tolle neue Menschen kennenlernen kannst. Der Link dafür kommt per Brief kurz davor. Ein Wochenende lang gemeinsam mit Kathrin und mir schreiben (und nicht-schreiben), forschen, spielen, über das Geschriebene sprechen, das Schreiben ins eigene Leben hineinweben, Talismane und Balsame formulieren, Texte weiter feilen und fertigstellen, nicht alleine schreiben, nicht alleine nicht schreiben. → Hier findest du mehr Infos zum Schreibwochenende. sie gehen nicht einfach irgendwohin |
Für Haltung, gegen Perfektionismus. E-Mail ist unsere liebste Art, digital zu kommunizieren. Mails können persönlich und direkt und unaufdringlich sein, mehr Unterhaltung zu zweit als Megafon. Dadurch ergeben sich so schöne und tiefe Dialoge, und dadurch wiederum Beziehungen. Diese „E-Mail-Briefe“ sind unsere Einladung an dich, an diesem Dialog teilzunehmen. An dem Versuch, über diese Bildschirme einen echten Austausch zu wagen.
Letzte Woche habe ich ein Zine (also ein kleines selbstgemachtes Büchlein) über meine anderen Briefe verschickt, und das will ich dir hier nun auch zeigen: Wie ist dein inneres Wetter? • Die Frage nach meinem inneren Wetter stelle ich mir hier ganz unten jedes Mal, wenn ich meine Website aktualisiere. Was einer der vielen kleinen Herangehensweisen ist, mit denen ich meine Website und die Arbeit an ihr als Werkzeug für mich und meine Selbsterkundung nutze, und nicht „nur“ als ein nach außen...
Kathrin und ich haben uns dieses Wochenende an der Elbe getroffen und (unter anderem) über das Neue gesprochen, das in unserer gemeinsamen Arbeit ansteht. Denn neben den vielen schon erwähnten Neuerungen gibt es noch eine weitere große Neuigkeit: Unsere gemeinsamen Schreibangebote bekommen zukünftig ein eigenes Dach, einen eigenen Behälter. Wir trugen unabgesprochen beide Gelb. Wir aßen beide weißen Spargel mit Salzkartoffeln und Sauce Hollandaise, tranken beide dazu Sprudel mit Zitrone, die...
Während einer angeregten Diskussion in der Feedbackwerkstatt beim letzten Schreibtag kritzelte ich mir folgendes auf mein Zettelchen: Mehr Poesie, weniger Marketing. Mehr Vertrauen in die Kraft poetischer Sprache + weniger in Marketingtaktiken. Darüber habe ich viel nachgedacht seitdem, und mich gefragt, was genau das für mich bedeutet. Ich sammele: Mehr tasten, weniger drücken. Mehr gemeinsame Bedeutung schaffen, weniger kontrollieren wollen, was was bedeutet. Mehr einladen, weniger...